Schmidt: „BVG muss mehr gegen Verspätungen beim Busverkehr tun“

Fahrgäste aus Heiligensee, Konradshöhe und Tegelort beschweren sich zunehmend über Verspätungen und Ausfälle bei den Buslinien 124 und 222. Der Wahlkreisabgeordnete Stephan Schmidt wandte sich an die BVG und bekam eine bedauernde Antwort, die hauptsächlich Baustellen und Ausweichverkehre dafür verantwortlich macht.
Schmidt äußerte Verständnis für die Belange der BVG, gibt sich mit der gegebenen Antwort jedoch nicht zufrieden. Langfrisitge Baustellen könne man ebenso in den Fahrplan einbauen, wie die regelmäßigen Schrankenzeiten in Tegel. Er fordert nun die BVG auf, Ihre Busplanungen zu überarbeiten.
„Mir ist durchaus verständlich, dass gerade bei den großen Omnibussen im Großstadtverkehr immer mal mit Verspätungen zu rechnen ist. Mir ist die Antwort aber ein wenig zu pauschal ausgefallen. Wenn eine Baustelle daran schuld sein soll, dass der Bus häufig den Fahrplan nicht einhalten kann, dann sollte diese auch konkret benannt werden können. Das ist hier aber nicht geschehen.

Die Linie 222 zum Beispiel fährt von Lübars in Ost-West-Richtung quer durch den Bezirk Reinickendorf. Die einzige infrage kommende Baustelle befindet sich auf der B96 und verläuft sehr viel weiter südlich davon. Selbst wenn dies Auswirkungen hätte, kann man bei einer dreijährigen Bauzeit erwarten, dass Fahrpläne entsprechend angepasst werden. Auch das Argument der Bahnschranke in Tegel, welche der 222 passieren muss, kann ich so nicht gelten lassen. Die S-Bahn verkehrt dort sehr regelmäßig, so etwas muss sich doch in den Fahrplänen abbilden lassen.

Durch die angeblich weiträumigen Ausweichverkehre und die Schranke sollen nach Darstellung der BVG solch große Verspätungen anfallen, dass „Kurzwenden“ in Tegel notwendig werden, der Bus also ab Tegel schon wieder in die Gegenrichtung zurückfährt. Im Ergebnis bedeutet das dann aber für 6000 Einwohner in Konradshöhe und Tegelort ausfallende Busse und einen de facto 40-Minuten-Takt in beiden Fahrtrichtungen. Das kann mal vorkommen, mittlerweile geschieht das aber mit bedauernswerter Regelmäßigkeit. Für eine Stadt wie Berlin ist das nicht hinnehmbar.

Im Moment haben die wartenden Fahrgäste noch Glück mit dem Wetter. Im Herbst und Winter, bei Regen und Schnee, sind solche spontan verlängerten Wartezeiten extrem unangenehm. Ich fordere die BVG auf, ihre Busverkehrsplanungen dringend zu überarbeiten.“