Steigende Zahl von Hubschrauberflügen aus Tegel
Ende 2020 konnten all jene Reinickendorferinnen und Reinickendorfer aufatmen, die sich durch den Flugverkehr auf dem Flughafen Tegel gestört oder belästigt fühlten, denn lediglich drei Hubschrauber der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) verblieben am militärischen Standort des ehemaligen TXL-Geländes.
Wie die Reinickendorfer Bundestagsabgeordnete Prof. Monika Grütters (CDU) jetzt über eine Schriftliche Anfrage im Deutschen Bundestag in Erfahrung bringen konnte, steigt seitdem die Zahl der Hubschrauberflüge aus Tegel aber leider weiter an (vgl. Schriftliche Frage 4/165). Waren es im Jahr 2020 noch 486 Flüge, stieg die Zahl in 2021 bereits auf 588. Bis Mitte April waren im Jahr 2022 bereits 188 Flüge zu verzeichnen.
Monika Grütters: „Die Zahlen decken sich mit den zahlreichen Beschwerden, die mich erreichen. Oft höre ich, dass die Hubschrauber in relativ geringer Höhe über einige Reinickendorfer Ortsteile fliegen und dabei vor allem in den Abendstunden störende Geräusche verursachen. Um der Sache auf den Grund zu gehen, habe ich die parlamentarische Anfrage gestellt.“
Diesen Sachverhalt kann auch der Berliner Wahlkreisabgeordnete für Heiligensee, Konradshöhe, Tegelort und Tegel, Stephan Schmidt (CDU), bestätigen. Auch Schmidt hat sich direkt an Verteidigungsministerin Lambrecht (SPD) gewandt.
„Auch mich erreichen regelmäßig Beschwerden von genervten Bürgerinnen und Bürgern, die sich durch den Hubschrauberlärm belästigt fühlen. Obwohl man sich nach Auskunft des Bundesministeriums der Verteidigung bei Überflügen an die Bestimmungen des Luftverkehrsgesetzes halte, werden die Hubschraubergeräusche von Anwohnern dennoch häufig als sehr störend empfunden.“
Beide Politiker fordern nun, dass die erst für 2029 geplante Verlegung der Hubschrauber nach Schönefeld vorgezogen wird. „Die Verzögerungen beim Bau des BER dürfen sich jetzt nicht beim Ausbau des Regierungsflughafens wiederholen. Die Bundesregierung ist aufgefordert, hier für eine Beschleunigung zu sorgen und eine frühere Verlegung der Hubschrauberstaffel möglich zu machen. Wir begrüßen, dass uns die Bundesregierung eine Prüfung der vorzeitigen Standortverlegung zugesagt hat. Unser beharrlicher Einsatz für eine Lärmentlastung in Reinickendorf zahlt sich aus “, so Grütters und Schmidt.